Haus Sachse, Berghaus, Monte Carlo, Friedrich-Gottlob-Keller-Heim, Atelier Bergwerk, Manderley und seit 2012 Hideaway Elbsandstein. Dieses Haus hatte viele Namen. Seit es ein Anwalt für sich und seine Familie 1928 auf einem der ehemaligen Bornsteinbrüche erbaute. Überliefert ist, dass Jurist Sachse – mit Kanzlei in Dresden – am Wochenende den Zug nach Krippen nahm und durch den Wald zum Haus hochwanderte, in dem seine Frau, der einzige Sohn, eine Magd sowie einige Nutztiere über die Woche die Stellung hielten. 1945 flohen die Sachses bis nach München. Im April und Mai 1945 waren damals im Ort mehrere Kompanien mit schwerem Geschütz untergebracht, um die nach Schandau vorrückenden Russischen Truppen aufzuhalten. Das Kriegsende verhinderte damals glücklicherweise die Zerstörung Kleinhennersdorf. Tausende Flüchtlinge und Sudetendeutsche zogen anschließend auf Ihrem Weg nach Westen durch den kleinen Ort.
In den fünfziger Jahren eröffnete eine Gaststätte in unserem Haus, die den inoffiziellen Namen „Monte Carlo“ trug und in dem die Kleinhennersdorfer regelmäßig getanzt und Skat gespielt haben.
Ab dem Jahr 1960 wurde das Anwesen durch das Ministerium des Inneren der DDR als Ferienheim betrieben und genutzt. Bekannte Schauspieler urlaubten hier und gaben so manches Autogramm an Ihre örtlichen Fans. Aus dieser Zeit stammt die Wegbeleuchtung durch den Wald zur Alberthöhe (heute Bundespolizei), der hauseigene, hohe Antennenmast und eine großzügige „Telefonanlage“, die 1994 beim Kauf des Hauses noch vorhanden waren. In den Jahren nach der Wende stand das Haus leer und wurde Annegret Sachse (der Frau des einzigen Sohnes) rückübereignet, die es 1994 an Gisela Heinle veräusserte.
Über die Zeit des Steinabbruchs bevor das Haus Sachse, wahrscheinlich auf dem Grund einer alten Steinbrecherbaude, errichtet wurde ist wenig bekannt. Kleinhennersdorf jedenfalls wurde 1439 unter dem Namen das Wyndische Heynersdorf gegründet. Es waren fränkische Siedler, die entlang des heutigen Liethenbaches siedelten. Sie lebten vom Ackerbau, Viehzucht und von der Waldarbeit. Im 18.Jahrhundert entwickelte sich das Steinbrecherhandwerk bedingt durch den steigenden Bedarf an Sandstein u.a. für den Ausbau Dresdens zur Residenzstadt. So wurden auch in Kleinhennersdorf neue Steinbrüche (Bornsteinbrüche) erschlossen, die bis zum Ende des 19. Jahrhunderts für viele Einwohner eine Erwerbsmöglichkeit darstellten. Wenn auch eine sehr gefährliche. Schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts war der Sandsteinabbau rückläufig. Immer wieder auftretende Wandstürze bis in die Elbe und das Aufkommen billigerer Baumaterialien, führten zur Schließung der Brüche. Seitdem konnte sich die Natur erholen und die „Narben“ des Steinabbruchs mit einem grünen Vegetationsteppich schließen.